PHAB - Pädagogisches Handeln im Kontext von Antisemitismus in Bayern – Herausforderungen, Ressourcen und Präventionsstrategien
Das Projekt untersucht, wie pädagogische Fachkräfte in Bayern mit Antisemitismus in der Jugendarbeit, Jugendbildung und angrenzenden Handlungsfeldern umgehen. Angesichts der zunehmenden Verbreitung antisemitischer Einstellungen und Narrative verfolgt das Vorhaben das Ziel, praxisnahe Impulse für die Stärkung von Toleranz, Demokratiebildung und Antisemitismusprävention zu entwickeln.
Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen, Handlungsstrategien und Unterstützungsbedarfe pädagogischer Fachkräfte. Zugleich werden bestehende Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramme sowie Präventionsmaßnahmen systematisch erfasst, um den aktuellen Stand der Bildungs- und Präventionsarbeit in Bayern zu analysieren und Entwicklungsbedarfe zu identifizieren.
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Aufbau des Projekts
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Arbeitspaket 1 – Fachkräftebefragung:
Pädagogische Fachkräfte – darunter Schulsozialarbeiter:innen, Mitarbeitende der Offenen Jugendarbeit und Fachberater:innen – werden qualitativ befragt,
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mit welchen Formen von Antisemitismus sie im Berufsalltag konfrontiert sind,
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wie sie pädagogisch, institutionell und situativ reagieren,
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welche Ressourcen, Unterstützungsangebote und Fortbildungen sie bereits nutzen,
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und welche Bedarfe sie in Bezug auf Wissensvermittlung, Handlungssicherheit und institutionelle Unterstützung sehen.
Arbeitspaket 2 – Analyse und Entwicklung von Präventionsansätzen:
Eine Dokumentenanalyse bestehender Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramme sowie Präventionsmaterialien bildet die Grundlage für eine Bestandsaufnahme der Qualifizierungslandschaft. Ergänzend werden Gruppendiskussionen mit Akteur:innen aus Bildung, Politik, Wissenschaft, NGOs und Zivilgesellschaft durchgeführt, um Lücken und Entwicklungsbedarfe zu identifizieren.
Darauf aufbauend werden Praxis- und Präventionsansätze (weiter-)entwickelt, die in Aus- und Weiterbildungsprogramme sowie interaktive Workshops für pädagogische Fachkräfte und junge Menschen integriert werden sollen. Ziel ist eine nachhaltige Verankerung der Ergebnisse in Bildungsinstitutionen, Trägerstrukturen und Netzwerken der Jugendarbeit.
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Methodisches Vorgehen
Das Projekt folgt einem qualitativen Forschungsdesign.
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In AP1 werden leitfadengestützte Interviews mit pädagogischen Fachkräften geführt.
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In AP2 erfolgt eine systematische Dokumentenanalyse sowie eine Gruppendiskussion mit Expert:innen.
Die Datenauswertung erfolgt computerunterstützt auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2015; Kuckartz, 2010).
Die Ergebnisse fließen in Fachpublikationen, praxisorientierte Handreichungen und Workshops ein und tragen zur Stärkung demokratischer und diversitätssensibler Bildungsarbeit bei.
Dauer: 01.12.2025 - 31.12.2026
​​Förderung: Freistaat Bayern aus Haushaltsmitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS)
Projektleitung: Prof. Dr. Mehmet Kart, OTH Regensburg
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​Kooperationspertnerin:
Prof. Dr. Margit Stein, Universität Vechta
Prof. Dr. Dr. Veronika Zimmer, IU Internationale Hochschule
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